Den Stromanbieter wechseln – so geht es richtig!
Die Kosten für Strom sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Hintergrund für den stetigen Preisanstieg waren eine Reihe von Faktoren, welche auch in Zukunft Preissteigerungen erwarten lassen. Zum einen erfordert die Unterstützung der alternativen Energien im Rahmen des Energie-Einspeise-Gesetzes eine Umlage der hieraus entstehenden Kosten.
Inhalt
- Den Stromanbieter wechseln – so geht es richtig!
- Vorurteile beim Anbieterwechsel
- Unter welchen Voraussetzungen ist ein Anbieterwechsel möglich?
- Beispielrechnungen, warum es sich lohnen kann, den Stromanbieter zu wechseln
- Wie finde ich den richtigen Stromanbieter?
- Der richtige Anbieter ist gefunden, was ist jetzt zu tun?
- Was gibt es noch zu beachten, wenn man den Stromanbieter wechselt
Einen weiteren Kostenblock macht der Betrieb der sogenannten stillen Reserve aus. Dahinter stecken Kraftwerke, die bei guten Wetterverhältnissen, in denen Wind und Sonne ausreichend Strom liefern, keine Energie einspeisen, dafür aber bei ungünstigen Wetterlagen die durch alternative Energien entstandenen Lücken ausgleichen. Für die Zeit in denen die Kraftwerke im Standby operieren, entstehen dem Kraftwerksbetreiber Kosten, die er im Rahmen eines Ausgleichs zurückerstattet bekommt.
Der letzte Kostentreiber für stetig steigende Strompreise ist der Ausbau von entsprechenden Hochspannungsleitungen von Nord nach Süd. Auch wenn der Verbraucher an der Umlage zunächst nichts ändern kann, so hat er doch die Möglichkeit seinen Stromanbieter zu wechseln. Denn nach Abzug der für alle Stromanbieter identischen Umlage gibt es immer noch deutliche Preisunterschiede beim Strompreis.
Dabei fällt auf, dass auch heute noch viele Verbraucher bei ihrem ursprünglichen Vor-Ort-Versorger geblieben sind und zum Teil erheblich mehr für die Kilowattstunde zahlen müssen.
Im Folgenden soll zunächst einmal mit einigen Vorurteilen beim Wechsel des Stromanbieters aufgeräumt werden. Dann wird auf den Wechsel des Anbieters eingegangen, bevor zum Schluss noch auf einige Besonderheiten beim Anbieterwechsel verwiesen wird.
Vorurteile beim Anbieterwechsel
- Häufig wird durch Verbraucher angeführt, dass bei einem Anbieterwechsel mglw. etwas schief geht und der Haushalt im Anschluss ohne Strom ist. Dieses ist ein Gerücht und entspricht absolut nicht der Wahrheit!
- Kein Verbraucher muss befürchten, dass er plötzlich keinen Strom erhält, nur weil aus welchen Gründen beim Vertragsübergang etwas schief gegangen ist.
- Der Strom kann nur abgeschaltet werden, wenn der Zähler stillgelegt wird. Aber das wird in diesem Fall nicht passieren.
- Tatsächlich wird der Verbraucher schlimmstenfalls in der Grundversorgung seines örtlichen Versorgers landen.
- Ein anderes Argument ist, dass es auch schon zu Pleiten bei Anbietern gekommen ist und man hier kein Risiko eingehen will. Dieses Argument ist durchaus nachvollziehbar!
- Der Verbraucher muss nur ein paar einfache Punkte beachten und wird im Falle einer Insolvenz keinen Vermögensschaden erleiden. Dazu wird weiter unten noch einmal im Detail eingegangen.
Unter welchen Voraussetzungen ist ein Anbieterwechsel möglich?
Die Frage ist relativ einfach zu beantworten! Die Mehrheit der Verträge sind nach Abschluss in der Regel auf eine Dauer von 24 Monaten ausgelegt und verlängern sich im Anschluss um weitere 12 Monate. In der Regel ist dabei eine Kündigungsfrist von 3 Monaten einzuhalten. Wer hier nichts versäumen will, der setzt sich einfach einen Termin in seinem Kalender und sucht sich dann einen passenden Anbieter.
Die zweite Kündigungsmöglichkeit besteht für den Verbraucher, wenn der Anbieter seinen Preise ändert. In diesem Fall wird ein außerordentliches Kündigungsrecht wirksam, da einer der beiden Vertragsparteien einseitig die Bedingungen geändert hat. Der alte Anbieter muss 6 Wochen vor Inkrafttreten seine Kunden über die Preiserhöhung informieren.
Im Anschluss haben die Kunden dann die Möglichkeit binnen zwei Wochen zu kündigen und zu einem alternativen Anbieter zu wechseln. Ist diese Frist verstrichen, ist das außerordentliche Kündigungsrecht verwirkt und man muss den Vertrag bis zum Ende der eigentlichen Laufzeit mit einem dann höheren Strompreis erfüllen.
Übrigens gelten seit 2016 auch Anpassungen der Energieumlage oder des Netzentgelts als Preisanpassung. Dies hat das Oberlandesgericht Düsseldorf in einem Urteil so entschieden.
Die letzte Möglichkeit ist eine Kündigung wegen Umzug. Allerdings gilt es hier das Kleingedruckte zu lesen. Eine Kündigung ist in einem solchen Fall unter zwei Bedingungen möglich:
- Die außerordentliche Kündigung wegen Umzug ist nicht in den AGBs ausgeschlossen oder
- Der Lieferant liefert nicht an den neuen Wohnort.
Beispielrechnungen, warum es sich lohnen kann, den Stromanbieter zu wechseln
- Im Folgenden wird auf einige Preismodelle der Anbieter eingegangen und beispielhaft erklärt, in welchem Umfang Geld gespart werden kann.
- Damit ein Verbraucher dieses Einsparungspotential für sich selber ermitteln kann, sollte er zunächst seinen durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch kennen. Dann geht es ans Vergleichen.
- Beim Strompreis gibt es immer zwei Kostenblöcke, der sogenannte Arbeitspreis und der monatliche Grundpreis. Der Arbeitspreis wird pro verbrauchter Kilowattstunde ermittelt und die Ermittlung der monatlichen Grundpreis ergibt sich schon aus dem Namen!
- Angenommen der alte Tarif liegt bei 23,00 ct pro kWh und einer monatlichen Gebühr von 10,00 Euro, dann ergibt das bei 4.000 kWh Verbrauch p.a. eine Jahresrechnung von 1.040 Euro.
- Ist der Strompreis nur um 1ct. günstiger bedeutet das eine Kostenreduzierung von 40 Euro auf genau 1.000 Euro. In Prozent mach das eine Einsparung von 4 % aus. Häufig findet man auch Tarife, bei denen eine Sofortrabatt gegeben wird. Auch hier gilt es genau zu kalkulieren.
Hierzu dient folgendes Beispiel:
Wieder wird von einem Stromverbrauch wie oben ausgegangen, dieses Mal wird allerdings ein Einmalrabatt von 200 Euro gewährt. | Der Strompreis beim alternativen Anbieter wird dieses Mal aber statt bei 22ct bei 25 ct je angesetzt. In dem Vergleichsbeispiel zahlt der Kunde jetzt für den Strom 1.120 Euro p.a.. |
Da der Vertrag aber eine Mindestlaufzeit von zwei Jahren hat, zahlt er gegenüber seinem alten Anbieter 40 Euro mehr (240 Euro Mehrkosten Stromrechnung abzgl. 200 Euro Einmalrabatt). Kunden müssen also genau rechnen um den richtigen Anbieter zu finden. | Kunden sollten sich auch nicht direkt durch zu günstige Arbeitspreise blenden lassen, denn in diesem Fall dürfte der Grundpreis deutlich über dem Durchschnitt liegen. |
Wie finde ich den richtigen Stromanbieter?
Seit vor Jahren der Strommarkt liberalisiert wurde, kann jeder Haushalt sich bundesweit für einen beliebigen Anbieter entscheiden. Es macht aber keinen Sinn, hunderte von Stromanbietern anzuschreiben. Glücklicherweise gibt es Internet renommierte Verbrauchsportale, bei denen Kunden sich ganz einfach die besten Anbieter heraussuchen können.
Dazu muss zunächst der aktuelle Verbrauch angegeben werden. Die Mehrheit der Suchplattformen bietet jetzt weitere Suchoptionen an. Dazu gehört die Auswahl nach Ökostrom-Anbietern, solche mit Einmalrabatten oder längerer Preisgarantie. Ausschließen sollte der Verbraucher aber immer Tarife mit einer Vorauszahlung über mehrere Monate oder sogar einem Jahr. Zwar sind diese Tarife besonders günstig, der Verbraucher sollte aber auch wissen, dass er dem Stromanbieter einen Kredit gewährt.
Im Fall der Insolvenz des Anbieters fällt diese Vorauszahlung in die Insolvenzmasse. In diese Situation sind vor einigen Jahren Kunden des Stromanbieters Verifox geraten.
Der richtige Anbieter ist gefunden, was ist jetzt zu tun?
Ein Wechsel des Stromanbieters ist denkbar einfach. Wurde auf der Suchseite ein Anbieter gefunden, kann bequem online der Wechsel vorgenommen werden. Dazu werden zunächst die persönlichen Angaben gemacht. Bereithalten sollten wechselwillige Kunden die Zählernummer und die Kundennummer bei ihrem alten Anbieter. Diese ist notwendig, damit der neue Anbieter den Vertrag beim alten Versorger kündigen kann.
Denn bei einer ordentlichen Kündigung übernimmt der neue Anbieter die weiteren Schritte und bestätigt im Anschluss die erfolgreiche Übernahme des Vertrags. Selbst ein unterschriebener Vertrag ist nicht mehr notwendig, so dass der gesamte Wechsel online erfolgen kann. Etwas anders verläuft der Wechsel, wenn es sich um eine außerordentliche Kündigung handelt. Dieses ist in der Regel aufgrund von Änderungen im Vertrag möglich, wobei es sich fast ausschließlich um Preisanpassungen handelt. Angebote kann sich der Verbraucher wie gewohnt auf den Vergleichsportalen einholen.
Die Kündigung beim alten Anbieter erfolgt aber nur über den Kunden persönlich, d.h. der neue Anbieter kann und darf den Vertrag nicht kündigen, da ihm die entsprechenden Beweise nicht vorliegen. Auf der anderen Seite ist es nicht wirklich ein großes Problem, seinen Vertrag in einem Zweizeiler beim alten Anbieter zu kündigen.
Ist der Vertrag dann an den neuen Anbieter übertragen, erfolgt die Ablesung. Hierzu wird der Kunde vom örtlichen Netzbetreiber aufgefordert den Zählerstand zu erfassen. Dabei sollten Kunden nicht irritiert sein, denn der Netzbetreiber ist in vielen Fällen nicht der aktuelle Stromversorger.
In der Mehrheit der Fälle kann jetzt der Zählerstand online erfasst werden. Einige Wochen später erstellt dann der alte Anbieter eine Endabrechnung, die entweder mit einem Guthaben oder einer Nachzahlung endet. Und damit ist ein Wechsel des Stromanbieters vollzogen.
Verbraucher werden den Wechsel vom neuen zum alten Anbieter daher niemals spüren, denn Strom fließt immer.
Was gibt es noch zu beachten, wenn man den Stromanbieter wechselt
Vergleichsrechner nutzen
Um genau schauen zu können, wo ein besserer Stromanbieter wartet, ist ein Vergleich der unterschiedlichen Angebote unbedingt notwendig. Es reicht nicht aus, auf Empfehlungen von Freunden oder auf Werbung zu reagieren. Es ist wichtig, das individuell geschaut wird, welcher Stromanbieter für den gewünschten Stromtarif am besten geeignet ist.
Ein Vergleichsrechner ermöglicht es, innerhalb weniger Minuten und ohne finanziellen Aufwand einen entsprechenden Stromvergleich durchzuführen. Dafür werden die Postleitzahl des Wohnortes sowie der letzte Stromverbrauch benötigt. Die Jahresabrechnung des aktuellen Stromanbieters zeigt genau, welcher Stromverbrauch vorliegt. Die Daten können somit dort direkt entnommen werden. Anhand dieser Daten wird dann geschaut, welche Stromanbieter vor Ort tätig sind und welche Konditionen angeboten werden.
Die damit bereitgestellten Informationen sind jedoch noch nicht vollständig aussagekräftig. Sie geben lediglich eine erste Orientierung. Denn es müssen noch diverse andere Dinge berücksichtigt und für die Entscheidung hinzugezogen werden. Nur wenn das in vollem Umfang geschieht, kann ein genauer Vergleich stattfinden und die Auswahl des passenden Anbieters erfolgt korrekt.
Wurde ein passender Anbieter über ein Vergleichsrechner gefunden, kann dieser Anbieter direkt über den Rechner kontaktiert werden. In der Regel wird dann auch beim Ausfüllen der Formulare und beim Abschluss der Verträge geholfen.
Bonusangebote genau auswerten
- Viele Stromanbieter locken mit Bonusangeboten. Die sehen auf den ersten Blick durchaus gut aus. Aber viele dieser Angebote haben auch einen Haken.
- Deshalb lohnt es, sehr vorsichtig bei voreingestellten Bonis zu sein. Sie stellen einen Fallstrick dar, über den viele Verbraucher stolpern.
- Die Verbraucher sehen das Smartphone, das Fahrrad oder den Fernseher, der mit Abschluss ein neues Vertrages ausgelobt wird. Darauf geachtet wird dann nicht mehr, welche Vertragskonditionen überhaupt gelten.
- Ist das Angebot wirklich besonders günstig? Wie sieht die Laufzeit aus? Gibt es eine Preisgarantie?
Diese Dinge sind deutlich wichtiger als ein Bonus, der in Form einer Sachprämie ausgelobt wird. Im besten Fall wird der neue Stromanbieter so gesucht, dass der Bonus überhaupt keine Rolle spielt. Bei vielen Vergleichsrechnern kann das sogar entsprechend eingestellt werden. Es kann angegeben werden, welche Angebote in Betracht kommen und welche Angebote nicht in Betracht kommen. Entsprechende Einstellungen können am Vergleichsrechner vorgenommen werden, sodass sich die Angebotspalette deutlich reduziert und es nur Angebote gibt, die auch wirklich interessant sind.
Unser Hinweis: Nicht jedes Bonusangebot ist schlecht. Es gibt viele Bonusangebote, die auch sehr gut sind. Aber es muss differenziert betrachtet werden. Es darf nicht nur auf den Bonus geachtet werden, sondern auf die wirklich wichtigen Dinge beim Vertragsabschluss. Nämlich die monatlichen Gebühren, die Leistungen des Stromanbieters, die Laufzeit, die Preisbindung und die Kündigungsfrist.
Vertragslaufzeiten beachten
Die Vertragslaufzeit ist für jeden Kunden wichtig. Nicht nur für denjenigen, der gerne den Anbieter gewechselt, wenn ein günstigerer Vertrag gefunden wird. Je kürzer die Vertragslaufzeit ist, umso schneller kann zu einem neuen Vertrag gewechselt werden. Vielleicht sogar zu einem Anbieter, der noch günstiger ist oder der besondere Leistungen anbietet.
Welche Vertragslaufzeit vorliegt, kann direkt im Vergleichsrechner erkannt werden. Die Stromanbieter müssen die Vertragslaufzeit angeben. Hier muss aber auch darauf geachtet werden, ob es eine automatische Verlängerung gibt und ob der Verbraucher entsprechend im Vorfeld darauf hingewiesen wird. Auch muss geschaut werden, wie sich die Vertragslaufzeit bei einer automatischen Verlängerung gestaltet. Entspricht sie der ersten Vertragslaufzeit? Ist sie nach einer Verlängerung kürzer oder gar länger?
All das sind Dinge, die unbedingt beim Wechsel eines Stromanbieters berücksichtigt werden müssen. Es muss geschaut werden, welche Konditionen angeboten werden. Und besonders bei der Vertragslaufzeit muss sehr kritisch geschaut werden. Denn Stromtarife können sich permanent ändern. Die Stromanbieter nehmen immer wieder Preisanpassungen vor.
Und wenn dann eine besonders lange Laufzeit gegeben ist und kein Wechsel stattfinden kann, zahlt man am Ende vielleicht unnötig drauf. Und das muss auf jeden Fall vermieden werden.
Kündigungsfristen berücksichtigen
Auch beim Thema Kündigungsfristen muss bei einem Wechsel sehr genau geschaut werden. Je kürzer diese Frist ist, umso schneller kann ein erneuter Wechsel stattfinden. Je kürzer die Frist ist, umso besser kann man den Markt beobachten und einschätzen, ob aktuell eine Veränderung lohnt oder nicht. Bei einer Kündigungsfrist von einem halben Jahr lässt sich das schlecht einschätzen. Denn man weiß ja nicht, wie sich die Preise bei einem Anbieter, den man sich heraus sucht, innerhalb der Zeit ändern. Deshalb ist eine kurze Kündigungsfrist immer besser als eine lange Kündigungsfrist.
Unser Hinweis: Kündigungsfristen sollte man sich immer in den Kalender eintragen. Besonders dann, wenn günstiger Strom bezogen werden soll. Macht man sich eine Notiz im Kalender, kann man zum entsprechenden Stichtag recherchieren, ob ein Wechsel des Stromanbieters vorgesehen ist oder nicht. Ist kein Wechsel notwendig, kann die Kündigungsfrist verstreichen und der Vertrag verlängert sich automatisch. Soll ein Wechsel stattfinden, ist die Kündigung in wenigen Schritten erledigt und ein neuer Vertrag auf den Weg gebracht.
Preisgarantie
Was nützt ein günstiges Lockangebot, wenn im Anschluss der Preis deutlich erhöht wird? Eine Preisgarantie ist bei einem Stromwechsel immer wichtig. Denn sie sorgt dafür, dass während der Vertragslaufzeit keine Preiserhöhung stattfinden kann. Je nachdem, ob die Preisgarantie auch über die gesamte Vertragslaufzeit geht. | Hier gilt es, im Kleingedruckten vor Unterzeichnung des Vertrages genau nachzulesen. Es gibt einige Stromanbieter, die mit sehr niedrigen Einstiegspreisen locken und dann während der Vertragslaufzeit die Preise deutlich erhöhen. |
Der Verbraucher ist dann derjenige, der der Leidtragende ist. Deshalb immer darauf achten, dass eine Preisgarantie über die gesamte Vertragslaufzeit gilt. Dann kann die Vertragslaufzeit in Ruhe erfüllt werden und es kann zum Ende der Vertragslaufzeit hin nach einem neuen Vertrag gesucht werden. | Passt das Angebot des aktuellen Stromanbieters noch, muss kein Wechsel stattfinden. Gefällt es nicht mehr, kann selbstverständlich nach einem neuen Anbieter gesucht werden, der dann als Ersatz genutzt wird. Der Wechsel funktioniert dann genauso, wie im Vorfeld auch beim anderen Anbieter. Gerne über einen Vergleichsrechner, der nicht nur alle Daten und Fakten nennt, sondern gleichzeitig auch beim Wechsel behilflich ist. |
Die Art des Stromes
Stromanbieter bieten inzwischen verschiedene Stromarten an. Es gibt den Naturstrom, der als reiner Ökostrom angeboten wird. Es gibt aber auch Strom, der ausschließlich aus Wasserkraft gewonnen wird oder Strom, der aus Wind- und Wasserkraft erzeugt wird. Sicherlich gibt es auch noch Anbieter, die anteilig auf fossile Brennstoffe setzen und damit keinen Ökostrom anbieten. Viele Tarife sind Mischtarife, bei denen verschiedene Stromquellen genutzt werden. Der Verbraucher selbst entscheidet, welchen Strom er nutzen will.
Ökostrom ist teurer als konventionell erzeugter Strom. Allerdings bedeutet das nicht, dass man sich Ökostrom überhaupt nicht leisten kann. Es muss geschaut werden, welcher Stromverbrauch im Haushalt vorliegt und wie viel Geld monatlich für den Stromverbrauch zur Verfügung gestellt werden kann. Dann kann eine passende Entscheidung getroffen werden, die für den Haushalt am besten geeignet ist.
Durch die staatliche Preisregulierung im Bereich der Netzentgelte und Umlagen steigen die Strompreise seit einigen Jahren immer weiter an. Um Kosten beim Verbrauch zu senken, bietet sich ein Stromanbieterwechsel an, denn hier lassen sich pro Jahr einige hundert Euros einsparen. Ein solcher Wechsel lässt sich recht unkompliziert durchführen, denn es muss nur ein Wechselauftrag erteilt werden und der neue Anbieter kümmert sich um den Rest.
Hinweis:
Neben einem attraktiven Stromtarif, sollten vor allem die Vertragsbedingungen genau unter die Lupe genommen werden. Zudem empfiehlt es sich eine kurze Laufzeit vom Vertrag zu wählen. Viele Anbieter locken zudem mit einer Preisgarantie, die durchaus interessant sein kann.
Passenden Tarif finden
Um einen passenden und günstigen Tarif zu finden, sollten mehrere Angebote miteinander verglichen werden. Dies geht am besten mit einem Tarifrechner. Anhand vom eigenen Jahresverbrauch und der Postleitzahl lassen sich die günstigen Anbieter herausfiltern. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Vorkasse gewünscht wird oder eine bestimmte Strommenge abgenommen werden muss. Solche Tarife lohnen sich meist nur, wenn der jährliche Stromverbrauch sehr konstant ausfällt, ansonsten verlangen die Versorger bei einem Mehrverbrauch einen satten Aufschlag.
Tarife mit einer Preisgarantie sind zwar sehr verlockend, doch häufig gibt es diese Angebote nur mit einer sehr langen Laufzeit. Ein Bonus für Neukunden kann durchaus interessant sein, wenn die restlichen Bedingungen stimmen. Generell sollte die Laufzeit von einem solchen Vertrag nicht mehr als 12 Monate betragen.
Wechselauftrag erteilen
Um den Stromanbieter zu wechseln, muss ein Wechselauftrag erteilt werden. Dieser kann häufig direkt auf der Webseite vom neuen Anbieter ausgefüllt werden. Die jeweiligen Unterlagen lassen sich zudem als Datei downloaden oder auf Wunsch auch auf dem Postweg zuschicken. Für den Anbieterwechsel sind vor allem die persönlichen Daten wie Name, Adresse, derzeitige Versorger sowie der Zählerstand und die Kundennummer wichtig. Dieser Service wird dem Kunden kostenlos zur Verfügung gestellt.
Info:
Anhand der Angaben kann der neue Stromanbieter einen Wechsel vornehmen. Nach einer Unterzeichnung vom neuen Vertrag, besteht noch ein 14 tägiges Widerrufsrecht. Dazu genügt es eine schriftliche Mitteilung zum neuen Anbieter zu senden, damit der Auftrag wieder storniert werden kann.
Garantierte Stromversorgung
Durch einen Stromanbieterwechsel besteht keine Gefahr auf einmal ohne Strom dazustehen, da es eine gesetzliche Verpflichtung gibt und im Notfall der örtliche Anbieter einspringt. In den meisten Fällen erfolgt ein solcher Wechsel problemlos, ohne dass es dabei zu technischen Änderungen kommt. Hier ist eine zuverlässige Stromversorgung auf jeden Fall garantiert.
Der Zählerstand muss dabei entweder selbst abgelesen werden oder von einem Servicemitarbeiter. Ein neuer Stromzähler ist bei einem Wechsel nicht notwendig.
Sparpotenzial nutzen
Durch den Wechsel des Stromanbieters steigt das Potenzial Geld einzusparen, denn durch die große Konkurrenz auf dem Markt sind die Anbieter gezwungen ihre Kosten genau zu kalkulieren. Da die Preise an der Strombörse gehandelt werden, besteht für Verbraucher die Möglichkeit von günstigen Konditionen zu profitieren. In jedem Haushalt gibt es ein gewisses Einsparpotenzial, je höher der Verbrauch liegt, umso mehr kann am Ende eingespart werden. Allerdings ist es wichtig sich nicht von sogenannten Lockangeboten blenden zu lassen.
Info:
Hier muss genau kalkuliert und auf die jeweiligen Konditionen geschaut werden. Neben günstigen Grund- und auch Verbrauchspreisen darf die Vertragslaufzeit nicht zu lange ausfallen.
Tipps zum Stromanbieter wechseln
Der Strompreis steigt in Deutschland Jahr für Jahr. Aus diesem Grund kann sich ein Wechsel des Stromanbieters durchaus lohnen. Folgende 5 Tipps und Tricks können den Weg zum neuen Anbieter erleichtern.
1) Ökostromtarife
Die Wahl des Tarifs ist abhängig von der jeweiligen Grundeinstellung. Viele bevorzugen einen grünen Strom und andere können mit der Inkaufnahme direkte Umweltschäden leben. Allerdings ist es immer schwer zu erkennen, ob es sich wirklich um einen Ökostrom handelt oder nicht. Dieser wird unter anderem durch Solaranlagen oder Windräder produziert. Letztendlich bleibt der Strom immer der gleiche.
Es kann nämlich durchaus sein, dass trotz eines Ökotarifs ein Atomstrom ankommt. Das hängt mit der Beschaffenheit der Netze zusammen und lässt sich je nach Anbieter nicht so einfach kontrollieren.
2) Neukundenbonus
Zudem spielt der Neukundenbonus eine wichtige Rolle beim Stromanbieterwechsel. Der Markt für Energiekosten ist stark umkämpft. Besonders die Gas- und Stromanbieter sind davon betroffen. Für Unternehmen ist es viel günstiger einen Kunden zu halten als einen neuen zu gewinnen. Aus diesem Grund werden bei einem Wechsel hohe Boni gewährt. Abhängig vom Vertrag wird der Bonus am Ende der Laufzeit ausbezahlt.
Hinweis:
Mehrere hundert Euro an Bonus sind keine Seltenheit. Deswegen lohnt sich der Blick auf den Neukundenbonus.
Nichtsdestotrotz erfordert es Aufmerksamkeit und das genaue Lesen der Bedingungen, um in keine Kostenfalle zu tappen.
3) Preisgarantie
Nicht unerwähnt bleiben werden darf die Preisgarantie beim neuen Stromanbieter. In Zeiten der steigenden Preise sind längere Verträge besser und günstiger. Bereits nach einem Jahr können die Kosten sich erhöht haben. Preisgarantien lohnen sich meist erst bei 12 Monaten. Dementsprechend bietet ein Großteil der Anbieter ihre Preisgarantie für ein Jahr an.
Allerdings resultieren die längeren Preisgarantien auf den hohen Einstiegspreisen. Ein ordentlicher Vergleich und Preis kann später einige Euros einsparen.
4) Zahlweise und Verlängerungen
Eine Insolvenz kann immer auftreten. In den meisten Fällen gehen die bereits getätigten Vorauszahlungen verloren. Viele Kunden wählen diesen Punkt, um von den günstigen Konditionen zu profitieren. Jedoch sollten längere Vorauszahlungszeiträume zwingend vermieden werden. Im Grunde genommen wird jeden Monat eine Abschlagszahlung getätigt, welche das Risiko minimieren soll.
Hinweis:
Vor allem Neueinsteiger sollten sich diesen Punkt zu Herzen nehmen. Die Punkte Kündigungsfrist und Vertragsverlängerung erklären sich von selbst. Eine Vertragsverlängerung sollte in der Regel so kurz wie möglich sein, um wieder aus den Vertrag zu kommen. Gerade bei Personen, welche die Frist zum Zahlen verpasst haben, kann dieser Punkt entscheidend sein.
5) kWh-Pakete
Der letzte Punkt befasst sich mit den kWh-Paketen. Dort werden im vornherein bestimmte Pakete zu einem festgelegten Preis gekauft. Der Preis pro kWh gilt oft bei den normalen Angeboten. Wer seinen Verbrauch genau kennt, kann einiges an Euros beim Wechsel sparen. Ein Mehrverbrauch kommt in den meisten Fällen teuer zu stehen. Hier sollte man im Zweifel etwas mehr als zu wenig angeben.
Schon kleine Änderungen im Verhalten können große Auswirkungen auf den Strompreis im Paket haben. Ein gutes Beispiel sind neue Geräte, die um einiges mehr verbrauchen als ihre Vorgänger. Auch eine Änderung des Wohnverhaltens hat große Auswirkung.